Juiced 2 PSP
 
Juiced 2 - Test von FloXxX (Konsolengaming.com)
Publisher: THQ
Plattform: Playstation Portable
Genre: Rennspiel
Release: 19.10.2007
USK: ab 6 Jahren
Online-Modus: Nein


Einleitung

Mit Juiced 2: Hot Import Nights reiht sich ein weiteres Spiel in die Liste der Street Racer ein. Die PSP Version ist ein nahezu identischer Ableger der PS 2 Version, womit es leider auch kein Onlinemodus auf die UMD geschafft hat. Wer aber trotzdem driften und rasen will, ohne sich vor Punkte in Flensburg zu fürchten, sollte sich in unserem Review ein Bild von Juiced 2: Hot Import Nights machen! Hauptsächlich auf das Gameplay wird besonders eingegangen.

Story

Eine Geschichte fehlt leider gänzlich, dafür soll ein umfangreicher Karrieremodus für lang anhaltenden Spielspaß sorgen. Nach einem kurzen Einführungsrennen startet man in der untersten von zehn Ligen. Von dort an muss man sich bis zur HIN Elite hoch kämpfen, wobei man immer neuen Rennvarianten und Autos begegnet. Dank der Lizenzen gleichen die verschiedenen Vehikel den originalen und verhalten sich vom Fahrgefühl leicht unterschiedlich zueinander. Um in die jeweils nächste Liga aufzusteigen, muss man eine bestimmte Anzahl an Zielen erreichen. Dies können bestimmte Platzierungen in Rennen sein, aber auch diverse Aufgaben, wie zum Beispiel das Bedrängen eines bestimmten Fahrers.

Gameplay


Somit kommen wir auch zu einer der interessanten Features des Spiels. Wenn man sich einem der Fahrer von hinten nähert und dicht dran bleibt, erscheint eine Leiste, die sich mit zunehmender Zeit immer mehr füllt. Sobald die Leiste voll ist, erschrickt der Fahrer und begeht somit einen Fehler, was meistens der Kontakt mit der Leitplanke bedeutet. Wichtig dabei ist, so nah und so lange wie möglich an dem Kontrahenten dran zu bleiben, schwerer und interessanter wird’s mit dem Fahren in höheren Ligen und beim Bedrängen bestimmter Fahrer.
Bobby, ein ziemlich hartnäckiger Fahrer, lässt sich beispielsweise nicht so einfach bedrängen, wie die anderen. Soll heißen, dass sich seine Leiste viel langsamer füllt und wenn er mal einige Meter weiter von euch weg zieht, ist seine Leiste auch ruckzuck wieder so leer, wie der Teller auf dem Mittagstisch von Rainer Calmund.

Bobby ist auch der größte Zocker. Vor jedem Rennen kann man mit einem gegnerischen Fahrer, ausgenommen sind die Team-Rennen, Wetten abschließen. Wer viel Geld machen will, geht hierbei immer eine Wette mit Bobby ein. Egal wie viel man setzt, er verdoppelt jedes Mal den Einsatz. Dann heißt es Mann oder Memme, ist man letzteres und nimmt das Wettangebot zurück, muss man abhängig vom eigentlichen Wetteinsatz eine saftige Strafe zahlen. So hat jeder der Charaktere seine eigenen Stärken oder Schwächen, auch eine eigene DNA, die man sich vor jeder Wette anschauen sollte.

In der DNA sieht man die verschiedenen Fähigkeiten der Piloten, der eine fährt gut um Kurven, der andere setzt geschickt das Nitro ein und vieles weitere. Dabei gibt es zwei Arten von viel und wenig. Entweder ist man in den Attributen geschickt und eiskalt oder man ist aggressiv und knallheiß. Selbst besitzt man auch eine DNA, die man jedoch nicht allzu ernst nehmen darf. Umso mehr Kurven man fährt, umso „besser“ wird man in der entsprechenden Kategorie seiner DNA dargestellt. In Wirklichkeit spiegelt das aber nur wider, wie oft man durch Kurven gefahren ist und nicht wie gut man sie bewältigt hat. Genauso sieht es beim Wetten, dem Driften und alles weitere aus.
Viel interessanter wäre es da bei einem Online Modus geworden, hier hätte man das Steigen der Attribute deutlich verlangsamen können, sodass die Leisten nicht schon nach einmaligen Durchspielen der Karriere gefüllt sind und man sich anhand der gegnerischen DNA ein Bild davon machen könnte, wie viel Kurven derjenige gefahren oder wie oft er mit Nitro gefahren ist. Somit würde es zwar auch nicht die wirkliche Leistung widerspiegeln, aber man könnte sehen, wie viel Erfahrung der Mitspieler in den Attributen hat, wobei man ihn wesentlich besser einschätzen könnte.


Immerhin ist der Offline-Karrieremodus gut durchdacht worden. So kann man erfreulicherweise die zu erledigenden Ziele miteinander kombinieren. Hat man zum Beispiel in einer Liga unter anderem die Aufgaben mit Tyrone eine Wette abzuschließen, Bobby zu bedrängen und in einem Last-Man-Standing Rennen den dritten Platz zu belegen, dann kann man hier wunderbar drei Ziele auf einmal erledigen.
In einem Last-Man-Standing Rennen darf man keine Berührung mit einer Leitplanke oder einer Begrenzung haben. Um die Kontrahenten zu besiegen, bietet es sich daher an, sich von hinten vor zu kämpfen und die vorderen Fahrer zu bedrängen. Macht das Opfer einen Fehler und fährt gegen eine Abgrenzung, scheidet er aus. So macht man das nun bis zum letzten Fahrer, hat somit unter andrem Bobby bedrängt, das Rennen gewonnen und wenn man mit Tyrone zuvor eine Wette abgeschlossen, auch diese gewonnen. Diese bewältigten Aufgaben können je nach Liga schon 30 % der erforderlichen Ziele für die nächste Staffel sein.

Weitere Rennmodi hören auf die Namen Rundstrecken-Rennen, Rundstrecken-Elimination, Einzel-Drift, Drift-Elimination, Drift-König, Ausdauer-Drift, Team-Rennen und weitere, welche alle selbsterklärend sein dürften.

Hat man den Sprung in die nächste Liga geschafft, hat man die Möglichkeit sein aktuelles Auto zu tunen oder sich beim Autohändler ein neues zu kaufen. In Form von einer Leistungsspanne kann man schon vor dem Kauf von jedem Auto das maximale Potenzial erkennen, welches man durch Leistungstuning erreichen kann. Des Weiteren ist für jedes Auto eine Maximalklasse angegeben. Dies ist die Klasse, die dann nur noch durch den Ausbau in einen Prototyp getoppt werden kann. Für den Ausbau in Prototypen werden Punkte benötigt, die in Rennen erspielt werden können. Ebenso sieht es mit Aufklebern für das visuelle Tuning aus. In welchen Rennen man die gewünschten Punkte ergattern kann, erkennt man schon vor der Auswahl der jeweiligen Events.
Die Prototypen sind nicht nur das maximal möglichste, was man aus dem Auto herausholen kann, in bestimmten Rennen kann man auch nur mit diesen teilnehmen. Auch Muscle Car Events gibt es, wozu man sich extra einen amerikanischen Kultschlitten zulegen muss. Autos gibt es bei Juiced 2: HIN jedoch sowieso genug und unter den Karossen wie Nissan Skyline, Mitsubishi Evo, BMW M3 oder Ford Mustang gibt es sicherlich für jeden Geschmack etwas. Aber Vorsicht, nicht das ihr euer hart erspieltes Auto bei einer Wette um den Fahrzeugbrief des Verlierers verliert.

Wie man unschwer erkennen kann, wird dem Spieler mit dem Karrieremodus einiges geboten. Doch wie steuert sich das Ganze? Geht das Fahrgefühl in der Masse der Autos und Spieldauer unter?

Nein, ganz und gar nicht. Zwar kommt der zweite Teil von Juiced eher als Arcade Racer daher, als der erste, doch muss das noch lange nicht der Untergang bedeuten. Auch heute noch, in Zeiten der Pseudo-Realismus-Simulationen à la die neuesten Teile von Need for Speed, erfreuen sich leicht zu erlernende Arcade Racer großer Zuneigung. Und dazu gehört auch Juiced 2: HIN!
Schnell zu erlernen, direkt, präzise und benötigt werden, wie üblich, nur die Tasten für Gas und Nitro, für Feiglinge kommen auch noch die Tasten der Bremse und Handbremse in Betracht. Die Warmduscher unter euch dürfen bei Lust und Laune zusätzlich den Analogstick oder das Digital-Kreuz zum Lenken benutzen. Auch das Driften und die Slides um enge Kurven gehen locker von der Hand, vorausgesetzt man hat das richtige Auto dazu.

Das bisher entstandene positive Bild kann man leider nicht ganz so stehen lassen. Zum einen tragen dazu die langen Leidezeiten bei, zum anderen gibt es für die Handschaltfetischisten keine Möglichkeit, mit manueller Gangsschaltung zu fahren. Schwach… sehr schwach!!!

Außerdem ist der Karrieremodus selbst für weniger geübte Spieler ein Sparziergang, kaum echte Herausforderungen und bis auf die Dauer-Drift Wettbewerbe fast durchgehend nur anspruchslose Rennen. Eigentlich verwunderlich wenn man bedenkt, dass alle Kontrahenten innerhalb weniger Sekunden vom Jagenden zum Gejagten werden und anders rum. Waren die KI Gegner eben noch meilenweit hinter euch, kleben sie drei Kurven später wieder so dicht an eurem Heck, wie Boris Becker an einer Schokobraut


Grafik

Grafisch befindet sich die portable Fassung wiederum auf gleicher Reifenhöhe mit der PS2 Version. „Klasse“ sieht anders aus, „Standard“ passt da schon eher. Typisch für Street Racer gibt es klischeehaltige anmutende Nachtmetropolen mit bunten Lichtern und Leuchtreklamen in American- und Japano-Style. Das Geschwindigkeitsgefühl und der Tunnelblick können voll überzeugen, auch die authentischen Autos sehen schnieke aus.

Sound

Toll, THQ ließ das komplette Spiel lokalisieren, auch in der gesprochene Sprache. Dafür vielen Dank, doch während man die Frau, die einem die neuen Rennarten beschreibt noch wirklich gut zu gebrauchen ist, hätte man sich den deutschen Kommentator komplett sparen können. Sprüche wie „Wagen sechs entscheidet sich für eine Spontanverschönerung“ oder „Wagen zwei setzt das Nitro ein“ sind schlichtweg zu einfallslos und kommen nicht mal mit einem Hauch von Emotionen daher. Für den Rhythmus im Blut gibt es eine gesunde Mischung aus Techno, Rock und Hip Hop. Der Sound der Autos ist abhängig vom Jeweiligen und können mal gar nicht und mal voll und ganz überzeugen.

Features und Besonderheiten

Die DNA Geschichte ist mit Sicherheit eine Besonderheit, die jedoch stark verbesserungswürdig ist. Doch ein guter Anfang ist es auf jeden Fall. Die Wetten sind zwar auch schon aus vorherigen Renntiteln bekannt, doch trotzdem noch längst nicht Standard.

Stattdessen des fehlenden Online Modus gibt es immerhin einen Mehrspielermodus, der es erlaubt, über Ad-Hoc mit bis zu 6 Spielern in einigen Rennmodi anzutreten. Auch über 50 Herausforderungen inklusive Team Rennen und Fahrzeugbrief-Wetten sind möglich. Dieser kleine aber feine Part hebt die PSP Version deutlich gegenüber der PS2 Version.

Fazit

Rundherum ein gut gelungener Titel, der für Hobbyrennfahrer mit Sicherheit eine Bereicherung in der Spielsammlung darstellt. Langer Spielspaß ist garantiert, mit vielen Autos, vielen Rennmodi und netten Features.


Wertung:
• Gameplay: 85%
• Grafik: 75%
• Sound: 79%
• Features: 85%
• Gesamtwertung: 81%

 
 
   
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden