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Zweite Meinung vom 31. Dezember 2006
Zur Grafik:

Die Maniac Grafik-Wertung von 56% ist ein Witz. Ein sehr schlechter Witz. Es gibt keinen GameCube Shooter, der schöner aussieht als Red Steel und ich finde, das ist für ein Wii Launchgame eine Leistung. Nur die Metroid Teile auf dem GCN können mit Red Steel in vielerlei Hinsicht mithalten. Aber Konkurrenten wie TimeSplitters, Die Hard, Turok oder James Bond sehen gegen Red Steel alle alt aus.
Der Detailgrad in den Häusern ist enorm, die Licht- und Spiegeleffekte wahrlich NextGen-würdig und die Gegnermodelle sind fein, dazu die Animationen gelungen.
Ok, einige Texturen sind weniger schön, andere glänzen dagegen selbst bei riesem Zoom darauf mit gestochen scharfer Oberfläche.
Aber wie gesagt: Gerade die feinen Details (das schöne Wasser, von den Bäumen fallendes Laub, um Lampen schwirrende Insekten u.ä.) machen das Spiel so liebevoll und fein. Das erwartet man eigentlich gar nicht von einem EgoShooter, geschweige denn von einem Launch-Egoshooter.
Übrigens: Nicht von Bildern der ersten Levels erschrecken lassen: Das Spiel wird zunehmend schöner!!! Gerade das letzte Level sieht fantastisch aus und da kann man für RS2 noch sehr viel erwarten.
Zur Musik:
Kurz und bündig: Fantastisch. Die Soundstücke sind alle sehr schön auf das japanische Setting abgestimmt und hören sich qualitativ sehr gut an. Mal ist gar keine Musik da, dann wird sie sofort treibend, wenn Gegner kommen. Gerade das Stück aus den Trailern kommt auch im Spiel sehr gut zur Geltung und kann sogar mit professionellem Gesang aufwarten.
Zum Spielspaß:
Ds wichtigste aber ist ja der Spielspaß. Die gute Grafik und sehr fantastische Sound tragen viel dazu bei, aber im Kern geht es bei Red Steel ja ums Ballern. Und das ist durchweg gelungen.
Die Steuerung ist präzise und hat zumindest bei mir keine Macken gemacht. Es gibt in meiner Version keinen Steuerungsbug. Aber offensichtlich gibt es ja einen, was dann schon nerven kann. Abseits davon kann die Steuerung aber durchweg überzeugen, sowohl in den Shooterpassagen, als auch im Schwertkampf (wobei dort nicht jede Bewegung exakt erkannt wird...das ist schade).
Soviel Spaß im Häuserkampf (in den engen Räumen der jap. Dojos) hatte ich schon lange nicht mehr. Red Steel gelingt dabei die perfekte Mischung zwischen taktischem Vorgehen und Ballerspaß. Man kann nicht wie Rambo durch die Levels laufen, man braucht aber auch nicht penibel jeden Schritt planen. Dafür sorgt die gelungene Energieanzeige, die sich immer wieder auffüllt, wenn man eine bestimmte Weile in Sicherheit ist. Das macht sehr viel Spaß und erfordert bei den meisten Räumen schon vorsichtiges Vorgehen, um Säulen spähen, reinzoomen und präzises Schießen; aber im Notfall kann man auch einfach mal wie ein Wilder um sich ballern.
Absolut spannend und ausgewogen gemacht. Dabei klappt auch das oft kritisierte Zoomen (indem man die Hand nach vorn streckt) sehr gut und vermittelt tolle "mitten drin"- Atmosphäre. Dazu die Klänge aus der FB und schon fühlt man sich nach Japan versetzt.
Übrigens ist die Behauptung der Maniac, dass man die Schwertkämpfe durch bloßen zufälliges Schwingen der Controller schaffen kann, völliger Blödsinn. Spätestens nach den ersten Levels blocken die Gegner intelligent und man muss den starken Angriffen gekonnt ausweichen udn die schwächeren geschickt blocken, um überhaupt treffen zu können. Man wächst hier an den Aufgaben und ist später ein richtig guter Kämpfer. Entsprechend sind die Kämpfe allesamt gut zu schaffen, aber man stirbt schon gerade zu Beginn, einige Tode. Dabei stört auch nicht, dass man vorgefertigte Moves ausführt und die Klingt keine 1:1 Abbildung der eigenen Hände darstellt. Leider klappen die Moves nicht alle immer einwandfrei. Ich hab häufiger veruscht von unten nach oben zu schwingen, und im Spiel wars dann plötzlich von links nach rechts (was die Kombo durcheinander bringt). Das nervt, aber nicht gravierend.
Die Missionen sind neben den gelungenen Shooterouts übrigens auch ein Highlight. Hier wird - obwohl das Spiel zu 3/4 nur in Japan spielt - sehr viel Abwechslung geboten. Da geht in brennende Dojos, einen Bambuswelt, in eine riesige Villa, in eine Spielhölle uvm. Highlight ist mit Sicherheit aber ein perverses "Spiel" innerhalb der Story...man wird zum Freiwild erklärt und wird von "Jägern" in teils abstrusen Kostümen durch noch viel abstrusere, gebaute Universen geschickt (zb. einen Skihang, Weltraum, Dinosaurierurwald etc.) Total krank, aber absolut lustig. Solche Sachen werten RS gegenüber der Konkurrenz einfach deutlich auf. Zumal es kein Stilbruch mit dem Rest des (ansonsten sehr ernsten) Spieles gibt....
Fazit:
Red Steel ist ein toller Launchshooter mit guter Story, gelungener Steuerung, faszinierenden Shoutouts, schöner Grafik und exzellenter Musik.
Gut, es ruckelt teilweise schon recht arg, aber unspielbar wird es nie. Der Mulitplayer macht Spaß, bietet aber keine Bots und nur 4 Maps. Das ist auf Dauer etwas wenig. Hier muss im 2. Teil unbedingt mehr Umfang und ein Online-Modus rein. Der Umfang des Storymodus ist dagegen ok, ohne riesig groß zu sein (ca. 10-12 Stunden).
Die viel zitierten Bugs traten bei mir nicht auf, daher kann ich das Spiel dafür nicht abwerten. Man sollte sich aber bewusst sein, dass es sie geben KANN (dann einen Punkt von der Wertung abziehen).
Ein Kiritikpunkt muss man noch anbringen bei den Missionszielen. Die hätten durchaus mal etwas ausgefallener und abwechslungsreicher ausfallen können. Meistens geht es nur darum, das Ende des Levels zu erreichen. Dann hat man eine Ziele auf dem Weg alle erfüllt. Hier wäre ein wenig mehr Ideenreichtum schön gewesen.
Trotzdem das Fazit: Kaufen, kaufen, kaufen. Bester Ego-Shooter auf einem Nintendosystem seit TimeSplitters 2 (wenn man Metroid nicht als Egoshooter bezeichnet).
+ detaillierte Grafik
+ faszinierende Licht- und Spiegeleffekte
+ sehr schöne Musik
+ gute Story
+ gute Lokalisation
+ sehr spannende Shootergefechte
+ abwechlungsreiche Missionen
+ solider Multiplayer
+ gute, intensive Wii- Steuerung
+ feine Nutzung der Soundeffekte der Wii FB
- ruckelt teilweise etwas arg
- fehlender Onlinemodus/ Koop Modus
- nicht ganz exakt funktionierende Schwert-Steuerung
- wenig Abwechslung in den Missionszielen
(- Steuerungsbugs können auftreten, müssen aber nicht)
Wertung:
13 Punkte/ 15 Punkte
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