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Rockstar Games präsentiert: Tischtennis |
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Zweite Meinung vom 16. Dezember 2007
Beste Voraussetzungen für ein Spiel: Mit den GTA- Entwicklern sitzen hochtalentierte
Menschen hinter dem Wii- Projekt und Tennis, respektive Tischtennis sind auf dem Wii
seit Wii Tennis sowieso in aller Munde.
Trotzdem ist Rockstar Games präsentiert Tischtennis nicht der erhoffte Spaßbringer. In der Tat kann er es nicht mal mit Wii Sports Tennis aufnehmen, denn letzteres ist kostenlos und das Wichtigste: Es macht Spaß.
In Rockstars Tischtennis- Variante sollte es realistischer zugehen, als bei Nintendos Kulleraugen- Menschen. Zwar kann man keine realen TT- Cracks anwählen, aber die mäßige grafische Aufmachung orientiert sich schon an der Wirklichkeit. Mit einem Dutzend Spielern geht es also in einem Dutzend Arenen (dh. Hallen mit unterschiedlich farbigen Platten) um die Wurst. Einige Turniere warten im Solomodus, im Multiplayer kann man (oh Wunder) zu zweit gegeneinander spielen. Ein 4- Spieler Doppel ist nicht möglich. Was diese Aspekte angeht, ist das alles schon ok. Problem ist nur: Es macht alles recht keinen Spaß.
Das liegt vor allem an der verhunzten Steuerung. Während bei Wii Tennis und auch beim Mario & Sonic- Tischtennis die Wiimote den Schlägerersatz spielt, fungiert hier als seltsam anmutendes Eingabegerät. Es fühlt sich einfach nicht an wie Tischtennis, was man dort auf den Platten treibt. Es ist nicht so, dass man den Ball nicht treffen könnte, aber spätestens wenn das Tutorial von euch verlangt den Ball in eine bestimmte Ecke (links/ rechts) und kurz oder lang zu spielen, werdet ihr scheitern. Viele dutzend Mal. Die Ballmaschine ist in der Hinsicht gnadenlos.
Theoretisch hat man sich bei Rockstar gedacht, dass man, um den Ball hinten links auf der Platte zu platzieren, die Wiimote nach oben links bewegen soll. Soll der Ball kurz und auf die rechte Seite fallen, muss man „nur“ die Wiimote nach unten rechts schlagen. Was sich jetzt „relativ“ logisch anhört, widerspricht jedem Bewegungsgefühl. Wer einmal real (Tisch)Tennis gespielt hat, wird das nachfühlen kann. Man will einfach ausholen und draufhauen und nicht relativ komplizierte Muster auswendig lernen. Zumal diese nicht sauber abgefragt werden und es egal ist, wann (!) man diese ausführt. Nur zu spät, wäre doof. Timing ist ansonsten nicht nötig.
Da helfen auch die insgesamt 3 Steuerungsvarianten nichts mehr. Man könnte z.B. zu allem Übel auch noch den Nunchuk anschließen und so selber laufen. Klappt erst Recht nicht. Theoretisch kann man sogar Bälle fein anschneiden, schmettern, stoppen usw. Alles recht fein gedacht, aber hilft dem grundsätzlichen Steuerungsproblem einfach nicht weiter.
Hier wurde ganz offensichtlich die bestehende Xbox360- Version genommen, grafisch auf unteres Wii- Niveau heruntergeboxt, mit nichts sagendem Sound versehen und – was das schlimmste ist – die Xbox Steuerung scheint 1:1 übernommen zu sein. Mit dem kleinen Unterschied, dass man anstatt „A“- Button und Stick „oben links“- Drückens nun die Wiimote schwingt. Ach, der Online Modus wurde ersatzlos gestrichen. Wen wundert das jetzt noch?
In dieser Form muss Tischtennis scheitern und es ist gescheitert.
Der Rest des Spiels ist ok, aber was hilft es, wenn der Adventskalender 24 Türchen vollständig beisammen hat und einigermaßen hübsch ist, aber keine Schokolade enthalten ist?
+ erstes realistisches Tischtennis- Spiel
+ Animationen in Ordnung
+ einige Turniere & Freispielbares
+ in der Theorie viele Schlagmöglichkeiten (Spins etc.)
- keine Tischtennis- Steuerung
- fühlt sich wie ein "Pad"- Spiel an
- kein Timing bei Schlägen nötig
- kein Online- Modus
- Musik belanglos
Wertung:
5 Punkte/ 15 Punkte
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